Islandfreund Ben Stiller
Feb 4 , 2014
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty, ein Road Movie mit (gemessen am Genre) innovativen Fortbewegungsmitteln wie Longboard oder Fahrrad, wurde zu weiten Teilen in Island gedreht. Dabei erscheint Island in manchen Szenen dermaßen als Grönland, dass das isländische Kinopublikum neulich, als ich in Reykjavík den Film besuchte, herzhaft lachte. Beim internationalen Publikum mag die Szene „Landung in Nuuk“ als so glaubwürdig durchgehen, dass man sich dabei lieber hingebungsvoll seinem Poppkorn widmet, als sich Gedanken zu machen.
Island hat auch die Rolle des Himalaya inne und macht seine Sache in dieser Hinsicht ziemlich gut. Isländische Ortschaften oder Lokale sind verkleidet worden, umgeschminkt, entleert – auf dass die Dreharbeiten ihren Lauf nehmen konnten. Auf www.imdb.com, einem der Filmportale neben „rotten tomatoes“ und anderen steht, dass Isländer den Filmarbeiten offen gegenübergestanden hätten. Wörtlich heisst es da: „Local Icelandic media reported on the willingness of residents and municipalities to assist in the film production, e.g. in Seyðisfjörður in East Iceland and Stykkishólmur on the Snæfellsnes peninsula in the West. A town house in Stykkishólmur was painted black and the inhabitants in Seyðisfjörður agreed to keeping a low profile for a day.“
Wer den Film sehen möchte, möge auf die Longboardfahrt auf der gewundenen Strasse nach Seyðisfjörður achten – eine ebenso brilliante wie rasante Abfahrt, die an Tempo, Eleganz und Gewagtheit an die Spielzeug-Eisenbahnfahrt von Wallace and Gromit erinnert, als diese dem gefährlichen Pinguin entkommen wollen.
In Borgarnes gibt es das empfehlenswerte Café (Bäckerei) Geira bakarí, das im Film, ein wenig umgebaut, als Papa John’s Pizzaimbiss diente. Heute gibt es in Geira bakarí eine Walter Mitty Klementinentorte zu kaufen. Die mehrmals im Film vorkommende Torte geht so:
Das ursprüngliche Rezept soll von Nigella stammen. Viel Spass beim Ausprobieren!