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Und was jetzt? Local Food

Jan 11 , 2015

Von Gudrun M. H. Kloes in Allgemeines
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Eine Frage wirft sich immer wieder auf. Sie lautet: Was ist „local food“? Ist es Essen, das von Einheimischen gemacht ist? Und wenn Einheimische es zubereiten, spielen die Rezepte eine Rolle? Müssen die Rezepte eine Art von Tradition haben? Oder ist „local food“ Essen, das in der Region seit vielen Jahrzehnten verankert ist und dort immer wieder verspeist wird? Kann es immer noch „local food“ heißen, wenn die Köche aus der betreffenden Region stammen, aber weit weg vom Heimatland nach bewährten Rezepten kochen?

Local food in der Schule von Laugarbakki, vor vielen Jahren

Möglicherweise hat „Herra Brüssel“ eine Antwort darauf. Mich interessiert sie wenig.

Aber als ich gestern Tomaten kaufte, tauchte dieses Thema wieder auf. Die Unterseite der Tomatenpackung (1 Stück Tomate kostet um 79 Cent) hält ein Rezept parat. Es nennt sich „Isländische Tomatensuppe“. Gott og vel, soweit, so gut.

Ist es nun eine Suppe, die überwiegend mit isländischen Zutaten gekocht wird? Ist es eine Suppe, die nur von Individuen mit isländischem Pass gekocht werden darf? Oder ist es eine Suppe, die nur innerhalb der Hoheitsgrenzen von Island fabriziert werden sollte? Was bedeutet eigentlich „isländisch“ in diesem Zusammenhang? Darf ich als Einwanderin ohne isländische Staatsangehörigkeit so eine Suppe zubereiten??

Ich mache es einfach.

Demnach lesen wir auf der Tomatenpackung und tun hinzu:

1 isländische Karotte

1 gelbe isländische Paprika

25 g isländische Butter

800 g isländische Tomaten

2 Teel. frischer Thymian, gehackt (voher auch immer er kommen mag)

1 Teel. frischer Rosmarin, gehackt, siehe Thymian

Pfeffer und Salz

3/4 l isländisches Wasser, kalt

2-3 Essl. gehackter Schnittlauch, woher auch immer

Festakäse aus Island

Erst wird das Gemüse kleingeschnitten und angebraten. Dann kommt die Brühe dazu. Danach Tomaten in kleinen Würfeln und die Kräuter. 25 Min. köcheln lassen. Die anderen Zutaten bis auf den Fetakäse dazugeben. Der kommt zuletzt, wenn die Suppe auf den Tellern ist, obendrauf.

Wohl bekomms, in Island und anderswo.

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