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Icelanders are something!

Jul 27 , 2013

Von Gudrun M. H. Kloes in Allgemeines
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In Hvammstangi, wo ich arbeite und wo ich in den letzten Tagen hinradelte, weil Wetter  und Zustand des Autos es erbrachten, gibt es ein Bürogebäude, unten die Bank, die Bibliothek, oben der Steuerberater, der Ingenieur, der Bauernverband, und mein Büro. Kaffeestube und andere Infrastruktur für alle, grandiose Aussicht auf den Fjord gratis für schnell ermüdende Büroseelen – wo wir im Frühling und Herbst Wale ziehen oder die Gischt, die der Nordwind vor sich hertreibt, betrachten können. Wie dem auch sei …

Kam ich gestern in die Kaffeestube, als ein unbekannter, sportlicher junger Mann dort an seinem Notebook arbeitete. Sein Handy (irgendein phone) hing  an der Steckdose. Eine Tasse Cappucino aus unserer Kafffemaschine an den Lippen, lächelte er freundlich. Er wird wohl zu einem der anderen Büros auf der Etage gehören, dachte ich.

Die Leutchen in den anderen Büros dachten, er würde möglicherweise zu meinem Büro gehören. Stunden später, und das im wörtlichen Sinne, antwortete der Bursche auf meine Frage, mit wem er in diesem Bürohaus verbunden sei, dass er schnurgerade hereingelaufen wäre und diese vorbildliche Einrichtung vorfand, sprich Kaffeestube mit Stromanschluss, glänzende Aussicht (von den Walen wusste er nichts), Toiletten in Reichweite, Wasser und eine gute Kaffeemaschine. Er dankte für diese Gastfreundlichkeit, die ihm allerdings niemand angeboten hatte. Aber Touristen machen sich breit, wo sie können …

Darüber nachdenkend, sagte ich ihm, dass all diese Infratruktur gewiss hervorragend sei, und dass ich obendrein, wie andere Leute auf der Etage, sogar dafür bezahlt werden würde, sie zu geniessen.

Er schwieg. Er dachte nach. Wow!!, sagte er schliesslich, Icelanders are something!

Sie sind es nicht. Sie arbeiten für ihr Gehalt in diesem Bürohaus auf dem Lande und entspannen schwatzend in den Kaffeepausen dort, wo der unbefangene Tourist (aus dem Ort Volcano in California) sein unbestelltes Lager aufgeschlagen hatte.

Zu diesem charmanten Erlebnis aus Hvammstangi gibt es ein Sommerrezept aus der Zeitschrift Feykir. Es stammt von einem Bauernehepaar ganz in Reichweite – ich könnte schnell mal hinradeln.

Blaubeereis in 5 Minuten

400 g tiefgefrorene Blaubeeren

200 ml Sahne

5  Essl. flüssiger Honig oder 10 Tropfen Stevia

Mandelblätter zum Bestreuen.

Die gefrorenen Blaubeeren in den Mixer geben und rasch pürrieren. Die Sahne nach und nach zugeben und unterrühren. Honig oder Stevia zugeben und einarbeiten. Wenn die Masse geschmeidig geworden ist, wird sie mit denMandelblättern aufgetragen.

Mehr ist es nicht. Wer will, kann mit Schnitzen frischer Erdbeeren oder frisch gepflückten Johannisbeeren (beides im Garten kurz vor der Reife) Staat machen (=dekorieren).

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