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Westfjorde, Hornbjargsviti

Nov 5 , 2021

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Am Nationalfeiertag 2021 gab es im abgelegenen Gebiet Hornstrandir, wo nur auf zwei Gleichlangen (den Beinen nämlich, wie diese in Island gern umschrieben werden) oder mit dem Boot hinzukommen ist, reichlich Arbeit. Im Landschaftsschutzgebiet mussten überflüssig gewordene und vergammelte Zäune abgebaut, eine veraltete Wasserrohrleitung entfernt und die Wanderhütte gestrichen werden. Sie ist mit dem Leuchtturm Hornbjargsviti verbunden und steht oben auf einer Klippe und kann vom Meer her nur über einen steinigen Strand und eine Treppe mit rund 100 steilen Stufen erreicht werden. Ein wundervoller Ort.

Wir waren ungefähr 25 Personen und genossen eine Corona-freie, knappe Woche ohne Masken und gemeinsame Mahlzeiten an einem langen Tisch. Nicht nur, dass 95% der Freiwilligen und Amtlichen (Hüttenwärter) handgestrickte Islandpullover trugen, weil das am praktischsten ist, auch das Essen war so was von stock-isländisch. Haferbrei zum Frühstuck mit der Option, auch ein Gläschen Lýsi (Lebertran) anzuhängen, Fischklopse, frisch gefangener Bratfisch, lummur = kleine Pfannküchlein aus dem Rest des Haferbreies, isländische Lammfleischsuppe, und zuletzt gegrillte Lammkeulen mit reichlich Beilagen. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Kräuterbutter.

Hier das Rezept:

500 g gesalzene Butter

1 Glas getrocknete Tomaten in Öl, das Öl wird auch verwendet

8 Knoblauchzehen

Sauerampfer und junge Angelikablätter von drauβen, in feine Streifen geschnitten.

Es gibt im Leuchtturm merkwürdigerweise einen einzelnen Rührbesen, aber keine Küchenmaschine, und so griffen die Köchinnen jenes Abends zur Bohrmaschine, die sie im Keller auftrieben, um die Kräuterbutter gut aufzuschäumen.

 

Lífið, krakkar! steht auf einer Bank in der Nähe Leuchtturms, die oben auf den Klippen steht und einen wunderbaren Blick über das Meer nach Norden freigibt. Lebt, Kinder!

 

In meinem Kochbuch „Island. Das Kochbuch“ aus dem Christian-Verlag gibt es Kapitel über die Leuchtturm-am-Ende-der-Welt-Fischklopse. Schauplatz Hornbjargsviti.

Leuchtturm am Ende der Welt

Jul 2 , 2021

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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gut gerührte Kräuterbutter

Buschhuhn und Mensch

Okt 17 , 2017

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Das Buschhuhn (Alectura lathami), auch Australisches Talegalla genannt, ist ein in Australien heimisches Großfußhuhn mit truthahnähnlichem Aussehen. Es ist der einzige Vertreter der Gattung Alectura.

Das Buschhuhn ist ein traditionelles Jagdwild der australischen Aborigines. Verzehrt werden auch die Eier dieser Art. So steht es bei Wikipedia. Lesen Sie den gesamten Text »

Spätsommerherbstkaramellen

Okt 6 , 2016

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Noch schnell eine Handvoll Himbeeren aus dem kleinen Gewächshaus genascht, ehe es an die Herstellung von Karamellen geht. Dazu brauchen wir (4 Portionen):

120 g Butter, 120 g Sahne, 4 Essl. Wasser, 40 ml Glukose (gibt es in Apotheken oder asl Cornsirup evt. auch anderswo im Einzelhandel), 200 g Zucker, über Birkenlaub geräuchertes Salz (gibt es in Island von der Firma Saltverk, u.a. bei www.nammi.is im Onlineshop).

Prozedere:

Wasser, Glukosesirup und Zucker in einem Topf auf 160°C erhitzen und etwas abkühlen lassen. Butter und Sahne in einem anderen Topf ebenfalls erwärmen und ganz vorsichtig mit dem Glukose-Zucker-Gemisch verrühren. Auf 115°C erwärmen. Alles in eine eingefettete Form gießen und mit dem Salz bestreuen. Bei Zimmertemperatur abkühlen lassen und danach in Würfel schneiden.

Neben einem Bratapfel pro Person, Vanilleeis, Himbeeren und einigen Birkenblättchen als Dekoration machen sich diese Karamellen besonders gut und läuten Herbstgemütlichkeit ein.

Zugegeben: Hier handelt es sich um ein eher anspruchsvolles Rezept. Das Ergebnis allerdings kann süchtig machen.

Kochen auf Teufel komm raus

Nov 15 , 2015

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Avokadokerne gehackt und geröstet

lecker

Lange nichts mehr gepostet. Aber nun habe ich etwas gefunden, das ich mitteilen möchte.

Ich lese gerade intensiv faröische Literatur in deutscher Übersetzung. Die Buchhandlungen sind nicht gerade überschwemmt davon. Aber die eine oder andere Rarität gibt es doch.

Und ich denke darüber nach, ob es wirklich Romane gibt, in denen Essen oder Kochen nicht die geringste Rolle spielen, also gar nicht vorkommen. Nein, vermutlich habe ich bisher keinen solchen Roman gelesen. Manchmal geht es allerdings um sehr grenzwertige Rohstoffe …

In „Tanz auf den Klippen“ von Sólrún Michaelsen in der Übersetzung von Inga Meincke steht u.a., und das werde ich zutiefst beherzigen:

„Mutter sagte, Doktor Poulsen hätte gesagt, selbst den Teufel könne man essen, wenn er drei Stunden gekocht habe.“

Wird ähnlich lecker sein wie alte, gekochte Schafe, stelle ich mir vor, aber was solls. Das Ergebnis der Mahlzeit ist es, was zählt. Ist der Leibhaftige nach drei Stunden Kochzeit erst einmal aufgetischt und vertilgt, folgt die Verdauung, und fortan wird es sich gut leben lassen. Prima! Doch wie wir ihn in den Topf schaffen, den Trickreichen, um ihn zu sieden, darüber werden wir leider nicht informiert.

Und deshalb kann an dieser Stelle kein Rezept folgen. Stattdessen füge ich ein Bild von gehackten und gerösteten Avokadokernen an, die normalerweise entsorgt oder mehr oder weniger erfolgreich eingepflanzt werden, während ich sie zum Pesto verwende,  und letztendlich wünsche ich einen guten Start in den Winter.

Muscheln mit dem Ministerrat

Nov 13 , 2014

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Stillleben mit Lavawand und Stühlen

Nordic Bioeconomy – eine 2-tägige Tagung in Keflavík. Und wahrscheinlich ist es die letzte grössere Tagung, ehe ich den Schlüssel zu meinem Büro in Hvammstangi an den Nagel hängen kann, oder besser: Meiner Nachfolgerin übergeben. Danach wird mehr Zeit sein, diese Seite aktuell zu halten. Lesen Sie den gesamten Text »

Britisches understatement

Nov 2 , 2011

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Es bleibt wenig Zeit zum Schreiben, aber ein Rezept sollte möglich sein.

Salzfischfilets auf britische Art – Filets de morue à l’anglaise

500 g Salzfisch, 3 Essl. Weizenmehl, 2 Eier, 2 Handvoll Weckmehl, 1 Glas Milch, Pfeffer.

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Krimisuppe

Jul 1 , 2011

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Über das Genre Kriminalroman will ich mich nicht weiter auslassen, doch ich kenne Leute, die sie weder lesen noch übersetzen mögen, und andere, die sowohl AutorIn als auch ÜbersetzerIn unter die Lupe nehmen – andere „andere“ als Verleger. Die Frankfurter Buchmesse im Herbst wird wohlbekannte Islandkrimi-Autoren beiderlei Geschlechts ins Blickfeld rücken, weil sie so populär sind. Hm. Als isländisches Krimi-Arreal noch kaum beackert war, gab es doch Birgitta Halldórsdóttir, die so gut wie jedes Jahr eine Schmökerschwarte veröffentlichte. Sie lebt auf dem Land, ist nicht in Publicity verliebt, kocht gern und darf ungeniert als ungekrönte Krimikönigin Islands gelten. Was von der breiten Öffentlichkeit noch entdeckt werden muss. Bis dahin gönne ich Birgitta hier einen knallharten Auftritt mit einem rasanten Rezept. Lesen Sie den gesamten Text »

Licht im Magen

Jan 3 , 2011

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Kurze Tage, dicke Wolken, fusseliger Regen, und der ganze Schnee ist geschmolzen. Dunkelheit zum Schneiden, gekrönt von einer Mondfinsternis zur Wintersonnwende am 21. Dez. 2010.

Was tun?

Kochen! Etwas Sanftes, Helles, Leichtes, Luftiges. Es soll nicht nach Flucht vor dem Winter schmecken, sondern nach sommerlicher Verheißung. 

Aber oh Schreck – der einzige Laden am Ort hat Inventur. Es geht also mit Phantasie an die Vorräte.

125 ml Kokosmilch mit 60 g Zucker und drei Eigelb unter Rühren aufkochen und vom Herd nehmen. 3 Blatt Gelatine einweichen, ausdrücken und zugeben. 3 Eiweiß (es dürfen auch mehr sein) mit 50 g Zucker steif schlagen und unter die warme Kokosmasse heben. Ein Teelöffel Rosenwasser kann nicht schaden, doch sollte das Ganze dann mit einer Prise Pfeffer (weiß) und einer Spur Ingwer abgerundet werden, damit es nicht zu weinerlich wird.

Dosenananas und Banane zu einem Obstsalat verarbeiten und in Gläser geben. Die Kokosmasse darauf verteilen und mit getrockneten Calendulablütenblättern bestreuen. Im Kühlschrank rund 2 Std. durchziehen lassen und mit Eier- sowie Orangenlikör auftragen. Wer hat, kann noch weiße Schokolade darüber raspeln.

Sommerliche Heiterkeit

Gezuckerte Forelle

Jul 11 , 2010

Von Gudrun M. H. Kloes in Ungewöhnlich essen
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Dieses Rezept schmeckt nach süβen langen Sommertagen.

Ich erinnerte mich an das Rezept und den dazugehörigen Artikel aus einer Sonderbeilage des Morgunblaðið vom Juni 2003, als ich den Autor im Fernsehen sah, wo er die Ergebnisse der Fuβball-WM derart alert kommentierte, dass er besser am Kochtopf geblieben wäre.

Dieses Rezept schmeckt nach süβen langen Sommertagen, so beginnt die Präsentation von Truite sucre á la Þorsteinn J., dem Fuβballkommentator und einstmals begehrtesten Mann Islands. Wir haben sein unschlagbares Rezept 2006 mit Lachsforellen aus dem Igalikup-See in Grönland erfolgreich ausprobiert. Die Sommernacht war ähnlich wie auf dem mitfolgenden Bild, lang und süβ.

Þorsteinn hat das Rezept von seiner Tante aus den Westfjorden, die es wohl von einem gestrandeten Fischer aus der Normandie gelernt haben mag … Lesen Sie den gesamten Text »