Filiale Teigagrund
Mai 21 , 2009
Gewächshäusle umgestaltet; gesät und die vorgezogenen Pflanzen von den Fensterbänken im Wohnhaus an ihren neuen Standort umgesiedelt. Vier mal zweikommafünf Meter ist es ein Treibhaus, in dem auch Jóhann der Riese aus Dalvík hätte aufrecht stehen können. Rotdrosseln haben hier gebrütet, und es hat die Ruhe eines Domes (dazu weiter unten). Von Birgit, die als Bauingenieurin stillgelegte Tagebaustellen rekultivierte, und von Vati, der im Alter von 81 Jahren den Boden von Quecken bis zu einer Tiefe von 60-80 Zentimetern befreite und sich an der Abwesenheit von Schnecken erfreute, wurde es nach Jahren der Verkommenheit wieder hergestellt. Tomaten gab es dort einmal, deren Abwehrduft noch lange nach ihrer letzten Lebendigkeit bei Aktivitäten im Häusle aufstieg. Allein das ist schon Wunder genug. Während der Neuorganisation des Treibhauses vermied ich es, bestimmte Trittsteine/ Bodenplatten zu heben oder zu versetzen, weil darunter während harter vergangener Frostperioden das eine oder andere winterlich verschiedene Huhn bestattet wurde, wenn der Boden draussen nicht, drinnen aber noch zu bearbeiten war. So haben sie es auch im Aachener Dom gemacht, wo Karl der Grosse unter den flachen Steinen im Schiff beigesetzt ist. Bei strahlender Sonne wird es trotz scharfen Nordwindes bis zu 25°C im Gewächshaus, was für manche Pflanzen fast schon zu viel ist.
Rote isländische Kartoffeln wurden im Freiland gepflanzt, zuvor hatte ich wacker umgegraben und beim Anblick der zahlreichen feisten Regenwürmer erwogen, einen Wurmhandel für Forellenangler zu eröffnen.
Durch die in hoher Luft am Giebel des Gewächshauses angebrachte Luke für insgeheim vorgesehene Brutvögel (die zuletzt 2007 davon Gebrauch machten) kroch die schwarze Tinna über benachbarte Büsche und von da über das Dach still und heimlich ins warme Treibhaus und lag hinter der Clematis, als ich sie suchte. Es machte ihr nichts aus, stundenlang in der Sonne zu braten. Im Gegenteil.