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Definitionssalat

Aug 7 , 2009

Von Gudrun M. H. Kloes in Allgemeines
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Im Wäldchen Ásdísarlundur, nach der Sagaheldin Ásdís (Mutter von Grettur dem Íslandssíld) benannt und vom lokalen Frauenverein begründet, duftet es derzeit nach Labkraut, Bergthymian und Pilzen, vorzugsweise lerkisveppur -Arbeitstitel Lärchenpilz. Ich meine essbare Pilze, die in Lärchenhainen sprießen, nicht den Schädlingsbefall Lärchenpilz und auch nicht den von den Römern heiss geliebten Lerchenpilz. Goldröhrling heisst das nämliche Exemplar. Hier und da steht auch ein Birkenpilz. Zudem wächst dort Isländisch Moos, das aber eine Flechte ist, und Heidelbeeren reifen. Ein SAGENhaftes Stückchen Erde, gerade nach einem ermüdenden Bürotag.

Neulich war ich schon mal auf Pilzzug. Tabula rasa. Es war, als ob die davonstiebenden Schafe den Pilzen zugerufen hätten: Duckt euch, sie kommt mit dem Messer und will euch als Würze zu unseren Keulen verwenden! Ein Goldregenpfeifer flötete bestätigend. Das traf den Kern aber nicht ganz, denn ich hatte einen kleinen Rentierbraten geplant. Um die Weihnachtszeit hatte ich einen Klavierstuhl gegen Rentierfleisch aus der Keule und einen Wildlachs getauscht, für beide Parteien ein sehr brauchbares Geschäft. Und nun sollten Pilze her. Weil sie durch Abwesenheit glänzten, nannte ich sie Schüchterlinge und sammelte an ihrer Stelle Bergthymian, etwas Isländisch Moos und Heidelbeerblätter zum Braten – auch nicht schlecht.

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