Rückkehr der Blauen Stunde
Nov. 30 , 2013
Mag es auch im Moment regnerisch-verwaschen sein und eine Viertel Stunde vor 3 ( am Nachmittag) schon dunkel, dann wartet die Blaue Stunde irgendwo im Hintergrund. Sie macht die Gegend durchschimmernd blau und die Dämmerung länger. An klaren Tagen beschönigt sie die Dämmerung gewaltig, lässt winterliche Lebenslust aufkommen und verhilft der nahenden Dunkelheit zu einem Ereignis, dem nur die darauf
folgenden Nordlichter Konkurrenz machen können. Keine Ahnung, wovon ich rede? Herkommen!!
Um in der finsteren Winterzeit zu entspannen, sei Joga am Meer empfohlen. Wer nichts dergleichen zur Verfügung hat, mag hingebungsvoll backen. Hier ein Rezept meiner Familie, das 1846 aufgeschrieben wurde. Wie lange es vorher schon in Gebrauch war (und immer nur um Weihnachten) ist nicht bekannt. Wohl bekomms!!
Aus dem handegechriebenen Rezeptbuch der Anna Kloes;
Pfeffernüsse. Urgroßmutter KatharinaKloes
4 ganze Eier, 1 Pfund Zucker, eine halbe Stunde rühren.
1 Messerspitze Zimmt, 1 Messerspitze Nelken, 2 Messerspitzen Pfeffer, eine Hand voll Zitronat und Orangeat, sehr fein gewiegt, und etwa 1 Pfund Mehl langsam darunter geben. Kalt stellen.
Ausrollen, etwa 1/2 fingerdick, kleine runde Plätzchen ausstechen, auf ein Blech setzen und 24 Stunden in einem warmen Raum trocknen lassen, (z.B. auf einem Blech im kalten Backofen, Anmerkung túrí). Dann umdrehen und ganz vorsichtig mit Wasser bepinseln. Bei Mittelhitze ca. 150°C langsam backen. Gebäck muss hell bleiben.
Die Hälfte der Masse ergiebt schon sehr viel, schrieb meine Mutter in ihrem handschriftlichen Rezeptbuch dazu. Ergiebt.
Nun lese ich, dass Kinder in Deutschland Tieger schreiben statt Tiger, und dass daraus langwierige Diskussionen folgen. Was macht es auch, ob etwas ergiieebig ist oder ergiebig, oder …. ??? Wintergruss, Gudrun