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Schwelgerei im Saus-und-Braus-Haus

Mrz 28 , 2015

Von Gudrun M. H. Kloes in Allgemeines
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Wie eine Harfe sieht es nicht aus und es klingt auch, wenn man davor steht, eher windig – warm und perlend wie Harfentöne ist gar nichts daran. Das Saus-und Braus-Haus  am Meer in Reykjavík, der Traum von Neureichen vor 2008 und der jetzt noch Jahrzehnte laufende Milliardenkredit und Alptraum der Steuerzahler trägt also den lyrischen Namen Harfe, Harpa. Mit großen Künstlernamen wurde bei der Gestaltung nicht gespart, und nun, seitdem sie einige Jahre in Betrieb ist, kann man darin durchaus Nützliches veranstalten. Abgesehen von Konzerten und Tagungen. Ende Februar fand in Harpa zum wiederholten Mal ein Marktwochenende statt, an dem rare Delikatessen aus Island zusammenkamen, produziert in kleinen, meist ländlichen Betrieben. Da gab es eingelegten Seetang, der herrlich zu Sushi oder Fisch schmeckt. Produkte der Ziegenfarm Háafell umfassten nicht  nur Fleisch und Käse, sondern auch Seife und Salben. Zimtige (nein, nicht schon wieder Ziegen, sondern) Schnecken aus einer Handwerksbäckerei und Knäckebrot aus einer anderen, frische Kräuter, Trockenfisch, Wurst wie sie sein soll, Hummersuppe, mit Geothermalwasser kristallisiertes Salz aus dem Meer, Kaninchenfleisch, Bio-Rinderbraten und nicht zuletzt mit sanfter Hand behandelte (nun bratfertige) Hühner wollten probiert und erworben sein. Mehrmals während der zwei Tage drehte ich eine Probiertour an den vollen Tischen entlang und stieß dabei auf islandbekannte Köche, auf Schriftsteller, Filmemacher, ausländische Chefs (es war gerade auch Food&Fun), und alle nickten gewogen in die Runde. Der komplette Vorrat von Birgits Kaninchenfleisch, zwei hohe Kühlschränke voll und mehrmals nachgefüllt, ging über den Tisch. Wir beide an dem Kaninchenfleischstand fühlten uns wie die Damen Saus und Braus.

Engi Kräuter und Salat

Ziegenzüchterin Jóhanna von Háafell

Kaninchenzüchterin Birgit

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