Stefáns Fisch für Antoine
Jun 19 , 2018
Arnarvatn, der Adlersee im zentralen Hochland, ein Anglerparadies. Dorthin zieht es Stefán in jedem Frühjar, das in Island um die zweite Woche im Juni beginnt, denn dann ist die Piste zum See befahrbar, jedenfalls meistens. Nach Jahren vergeblicher Angelei zogen Stefán und Freunde diesmal riesige Meerforellen, Saiblinge, aus dem See. Einen davon brachte Stefán vorbei, damit ich ihn dem Baumpflanzer Antoine präsentiere, und nicht nur das, auch zubereite.
Nun gut. Antoine aus Besançon, die örtliche Baumschule um einige Tausend Setzlinge bereichernd, ist für einige Tage mein Kostgänger. Und ich übergehe ungern eine Gelegenheit zu kochen; da kam mir der Fisch gerade recht. Gefüllt mit Limettenscheiben, Angelikablättern und gewürzt mit geräuchertem Salz, bestreut mit Sesam und ergänzt durch Blumenkohlrosen mit Pfefferkäse und Kartoffeln mit Zitronenpfeffer zog der Prachtfisch in den Ofen ein. Die Terassentür war nach Süden hin geöffnet, der Sommer ist im Nordwesten eingekehrt.
Beim Fisch auf dem Bild liegt eine Streichholzschachtel, so wie sie Geologen benutzen, um Größenverhältnisse abzubilden. Einen Hammer, der auch gern zum selben Zweck benutzt wird, hatte ich gerade nicht zur Hand.
Wie kann man sich bewerben, um in deiner Gegend einen Wald anzulegen, und um dann so einen tollen Fisch angeboten zu bekommen? Bin echt interessiert, Mira.
Stefán und Antoine kennen sich aus einem anderen Aufforstungsgebiet. Der geschenkte Fisch ist also kein Zufall gewesen.