Kochen auf Teufel komm raus
Nov 15 , 2015
Lange nichts mehr gepostet. Aber nun habe ich etwas gefunden, das ich mitteilen möchte.
Ich lese gerade intensiv faröische Literatur in deutscher Übersetzung. Die Buchhandlungen sind nicht gerade überschwemmt davon. Aber die eine oder andere Rarität gibt es doch.
Und ich denke darüber nach, ob es wirklich Romane gibt, in denen Essen oder Kochen nicht die geringste Rolle spielen, also gar nicht vorkommen. Nein, vermutlich habe ich bisher keinen solchen Roman gelesen. Manchmal geht es allerdings um sehr grenzwertige Rohstoffe …
In „Tanz auf den Klippen“ von Sólrún Michaelsen in der Übersetzung von Inga Meincke steht u.a., und das werde ich zutiefst beherzigen:
„Mutter sagte, Doktor Poulsen hätte gesagt, selbst den Teufel könne man essen, wenn er drei Stunden gekocht habe.“
Wird ähnlich lecker sein wie alte, gekochte Schafe, stelle ich mir vor, aber was solls. Das Ergebnis der Mahlzeit ist es, was zählt. Ist der Leibhaftige nach drei Stunden Kochzeit erst einmal aufgetischt und vertilgt, folgt die Verdauung, und fortan wird es sich gut leben lassen. Prima! Doch wie wir ihn in den Topf schaffen, den Trickreichen, um ihn zu sieden, darüber werden wir leider nicht informiert.
Und deshalb kann an dieser Stelle kein Rezept folgen. Stattdessen füge ich ein Bild von gehackten und gerösteten Avokadokernen an, die normalerweise entsorgt oder mehr oder weniger erfolgreich eingepflanzt werden, während ich sie zum Pesto verwende, und letztendlich wünsche ich einen guten Start in den Winter.